Am Sonntagnachmittag bereitete die Gemeinde Haibach ihrer Einwohnerin Eva Brockmann einen Empfang mit Böllerschützen, Blasmusik und Wein am Rathaus. Bürgermeister Andreas Zenglein, der am Freitagabend in Neustadt mit im Saal war, hatte in Windeseile alles arrangiert. Schließlich - und das sagt er voller Stolz - sei er jetzt "Queen-Dad", "ja und Haibach werde durch Eva natürlich auch noch ein wenig bekannter, aber vor allem geht es darum, Eva zu feiern."
Rund 300 Gäste begrüßten Eva als neue Deutsche Weinkönigin zuhause in ihrem Ort. Viele Haibacher, aber auch Gäste aus dem gesamten Landkreis. Bürgermeister Zenglein sagte gegenüber unserer Redaktion, ein 84-jähriger Haibach sei überglücklich gewesen, "dass ich das noch erlebe", seien seine Worte gewesen.
Eva selbst war überwältigt. "Es war ein tolles Gefühl, heute aus dem Auto zu steigen und so begrüßt zu werden. Wie schön."
Den weiteren Abend wollte sie nochmals privat genießen. Denn ab Montag schon beginnt die Zusammenarbeit als Deutsche Weinkönigin mit dem Deutschen Weininstitut. Dann wird ihr Terminkalender aufs Neue prall gefüllt sein.
Auf die Fahne hat sie sie sich geschrieben, den deutschen Wein vor allem auch im Ausland noch bekannter zu machen. Ein Achtel des in Deutschland erzeugten Weins geht in den Export.
Am Dienstag laden die Gemeinde Großwallstadt und der Weinbauverein Großwallstadt zum „Heimatempfang“ für 14 Uhr in der Volkshalle ein. Hier wird auch der Fränkische Weinbauverband Eva nochmals offiziell beglückwünschen.
In Großwallstadt, beim Weingut Giegerich, hatte Eva Brockmann vor acht Jahren ein erstes Praktikum in der Weinbranche gemacht. Mit dem Weingut als Unterstützer trat Eva dann 2022 erfolgreich zur Wahl der Fränkischen Weinkönigin in Würzburg an.
Für Eva Brockmann gibt es deshalb zwei Empfänge: In Haibach lebt sie - und in Großwallstadt hatte sie vor acht Jahren beim Weingut Giegerich ein Praktikum absolviert, das heute als Grundstein für ihre Leidenschaft zum Weinbau gesehen werden kann. Denn mit dem Weingut Giegerich trat sie 2022 in den Wettbewerb der Fränkischen Weinkönigin. Ab da begann ihre Karriere.
Heute vertritt sie als Deutsche Weinkönigin rund 15.000 Winzerinnen und Winzer in der Bundesrepublik.
Übrigens: Wer war Evas prominentester Gratulant nach der Wahl am Freitag in Neustadt? Nach Mitternacht freute sie sich über eine Text-Nachricht vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, sagt sie unserer Redaktion.
Info: Main-Echo.de
Drei Fragen an Eva Brockmann als neue Deutsche Weinkönigin
Wie waren die ersten Tage/Stunden als Deutsche Weinkönigin. Wie fühlt es sich an?
So lang ist es ja noch gar nicht her. Also richtig durchstarten mit Terminen werde ich erst ab Montag. Aber die ersten Stunden waren auf jeden Fall echt verrückt. Ich glaube, das beschreibt es am allerbesten. Da waren auf einmal die vielen Leute, die angestanden haben, um mich zu beglückwünschen. Das war so schön und ich habe mich riesig gefreut, all diese Unterstützung zu sehen und wie sich alle Leute mit gefreut haben. Das war schon ein großartiges Erlebnis. Zu den anstehenden Terminen hat mich meine eineinhalb Jahre Zeit als Fränkische Weinkönigin recht gut vorbereitet. Auch da bin ich schon viel unterwegs gewesen und jetzt vergrößert sich zwar der Radius, aber die Terminlast wird ähnlich bleiben.
Wer waren die prominentesten Gratulanten?
Das war als erstes unser Ministerpräsident Markus Söder, der mir am Wahlabend direkt eine Nachricht auf mein Handy hat zukommen lassen und mich beglückwünscht hat mit den Worten: „Herzlichen Glückwunsch, freue mich sehr für Sie. Ganz Bayern gratuliert. Ihr Markus Söder.“ Angerufen hat mich unser Innenminister Joachim Herrmann.
Wann bist Du dazugekommen, das Glas Wein mit Deiner Mutter zu trinken, das Du auf der Bühne in Deiner Abschlussrede angekündigt hattest?
Sofort danach. Es standen auf einmal mein Vater und meine Mutter vor mir. Sie hatten zwei Gläser in der Hand und dann habe ich innerhalb der ersten zehn Minuten gleich mit meiner Mutter auf meinen Erfolg angestoßen. Also das habe ich sofort in die Tat umgesetzt. Es war tatsächlich das erste Glas, das erste Mal Anstoßen als neue Deutsche Weinkönigin.
Rückblick: So feierten die Fans am Freitag in Neustadt
Nach der Wahl und Krönung Eva Brockmann zur 75. Deutschen Weinkönigin war die Begeisterung im Saalbau in Neustadt unbeschreiblich. Da gab es kein Halten mehr. Immerwährende Eva-Rufe dominierten die Halle, Churfranken-Fähnchen wurden geschwenkt, Transparente und Großfotos der Siegerin jubelnd ich die Höhe gerissen, unterstützt von den unterschiedlichen Lärminstrumenten. Natürlich wollten anschließend alle Eva gratulieren, sie herzen und alles Gute für das Jahr als Deutsche Weinkönigin wünschen. Entsprechend lang war die Schlange und die Wartezeit, bis auch die letzten Gratulanten an der Reihe waren.
Die angereisten 80 fränkischen Fans fielen nicht nur wegen der aufgesetzten goldenen Krone und orangenen T-Shirts mit dem Foto von Eva Brockmann auf, sie zeigten lautstark vor, während und nach der Gala der Kandidatin, wem an diesem Abend ihre Sympathien galten. Fans, Familie und Freunde erregten schon vor der Veranstaltung die Aufmerksamkeit vor dem Eingang zum Saalbau, zeigten sich absolut siegessicher. Die T-Shirts wurden übergezogen, die Kronen aufgesetzt, Fähnchen verteilt, Lärminstrumente gefaltet und immer wieder der Name „Eva“ über den Festplatz vor der Halle gerufen.
Nach einem Gruppenfoto auf den Stufen zum Saalbau und dem inbrünstig geschmetterten Frankenlied, wurde anschließend auch in der Halle sofort für die nötige Stimmung gesorgt. Wie dominant Franken vertreten war, erkannten die Besucher spätestens dann, als Moderator Holger Wienpahl die einzelnen Delegationen begrüßte. Da schienen die Franken mit ihren 80 Fans eindeutig in der Überzahl. Nachgebackene „Zimtschnecken à la Eva“, die Eva in ihrem Vorstellungsvideo zeigte, wurden an die Fans verteilt. Die zweifelten zu keiner Zeit an Evas Sieg. Bei den ihr gestellten Aufgaben überzeugte „ihre Eva“ mit bravourösen Antworten, was ihre Fans animierte, laut jubelnd und begeistert von ihren Plätzen aufzuspringen.
In der Abschlussrede wurden die drei letzten Kandidatinnen aufgefordert, zu erklären mit wem sie nach der Wahl als erstes ein Glas Wein trinken würden. Sehr emotional und berührend war Evas Antwort: mit ihrer Mutter, die immer für sie da sei, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.
Nach der Gratulationscour, einem Gruppenfoto und vielen Fotos mit Eva und ihren Fans, wurde kräftig gefeiert. Weine der verschiedenen Weinbauregionen konnten verkostet werden. Die Stimmung war fantastisch, auch noch lange nach Mitternacht. Kein Wunder, dass am Ende fast ausschließlich fränkische Fans anwesend waren.
Auf die Frage an Eva, wie sie sich fühlt, antwortete sie direkt nach der Gala:
Mir geht es unglaublich gut. Ich bin vollkommen überwältig und überglücklich. Ich glaube, ich habe es noch gar nicht begriffen, was da vor zwei Minuten, vor einer halben Stunde passiert ist. Es ging so schnell und ich habe nicht damit gerechnet, weil wir alle so unglaublich stark waren. Obwohl ich es jeder heute Abend auf dieser Bühne gegönnt hätte, aber ich freue mich riesig, dass es geklappt hat und ich freue mich vor allem auch sehr auf die Zeit mit meinem deutschen Trio.
Info: Main-Echo.de
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