iesenkundgebungen zum "Tag der Arbeit" gab es wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht - aber viele kleinere. Die zentrale Veranstaltung fand in Düsseldorf statt.
Unter dem Motto "Solidarität ist Zukunft" hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB NRW) rund 30 größere Treffen angekündigt. Die Zentralveranstaltung mit der DGB-Landeschefin Anja Weber und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) war um 12 Uhr auf einem Düsseldorfer Messeparkplatz gestartet - coronabedingt nach dem Vorbild eines Autokinos. Ab 13 Uhr rief der DGB Köln/Bonn zu einer große Kundgebung auf dem Kölner Heumarkt.
Fokus der Veranstaltungen war in diesem Jahr die Frage nach einer gerechten Verteilung der Corona-Lasten. Laschet warnte in seiner Rede in Düsseldorf vor einer sozialen Spaltung: Nach der Krise werde es einen "Riesen-Aufholbedarf" geben. Laschet würdigte den Einsatz von Verkäuferinnen und Pflegekräften, Polizei und Feuerwehr während der Corona-Krise. "Schlecht Bezahlte leisten oft die größte Arbeit", sagte er.
Die DGB-Landeschefin Weber, äußerte die Befürchtung, dass die Arbeitnehmer "am Ende die Lasten der Krise zahlen". Die soziale Spaltung in NRW wachse schon jetzt dramatisch. Es müsse verhindert werden, dass vor allem die Arbeitnehmer durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit die Lasten der Krise tragen.
Von der Landesregierung forderte sie, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Vergabe öffentlicher Aufträge an die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten zu knüpfen. Scharfe Kritik äußerte die Gewerkschafterin an Unternehmen, die Gewinne aus der Krise schlagen: "Dividenden an Aktionäre auszahlen und gleichzeitig staatliche Unterstützung kassieren - das ist eine Sauerei, sagte Weber. Das schädige "nicht nur die Finanzkassen, das schädigt unsere Demokratie".
Die Besucher der zentralen Kundgebung in Düsseldorf saßen wie im Autokino in ihren Fahrzeugen vor der Bühne - statt Applaus und Buh-Rufen gab es ein Hupkonzert.
NPD Aufmarsch in Essen
In Essen gerieten unterdessen Anhänger der NPD und linke Gegendemonstranten aneinander. Mit Wasserwerfern, Hubschraubern, Polizeipferden und Hunderten von Einsatzkräften versuchte die Polizei, die beiden Demos voneinander getrennt zu halten. Trotzdem kam es zwischenzeitlich zu Ausschreitungen.
Die NPD hatte zu einem Aufmarsch für "Freiheitsrechte und Soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen" aufgerufen. Nach Polizeischätzungen kamen etwa 200 Teilnehmer. Dagegen hatten sich verschiedene Gegendemonstrationen rund um die Initiative "Essen stellt sich quer" formiert. Rund 1.500 Teilnehmer von linken und linksextremen Gruppen haben nach Polizeiangaben zunächst Feuerwerkskörper gezündet. Später hätten sie Versuche unternommen, den Aufmarsch zu blockieren, indem sie Absperrungen durchbrachen, so die Polizei. Dabei seien Schlagstöcke und Pfefferspray zum Einsatz gekommen.
Quelle: WDR
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